Fachkräftemangel

*AWO Stadtkreisvorsitzender Holger Scharff:
„ Fachkräftemangel besteht auch unterhalb von 40.000 E uro
Jahresverdienst „*

„Die deutsche Wirtschaft benötigt nicht nur Ärzte und Ingenieure“,
erklärt der AWO Stadtkreisvorsitzende Holger Scharff angesichts des
gestern vom Bundeskabinett verabschiedeten Konzeptes zur
Fachkräftesicherung. Fachkräftemangel besteht nicht nur im Bereich der
Hochqualifizierten Beschäftigten.

„Ausgebildete Altenpfleger und Erzieher, die wir händeringend suchen,
verdienen selten mehr als 40.000 Euro im Jahr. Der deutsche Arbeitsmarkt
muss sich aber auch für diese Fachkräfte öffnen“, fordert Holger
Scharff. Deshalb geht das Vorhaben, das Mindesteinkommen, das
Hochqualifizierte aus dem Ausland vorweisen müssen, um ein
Daueraufenthaltsrecht zu bekommen, auf 40.000 Euro Jahresverdienst
abzusenken, am wirklichen Bedarf vorbei.

Die Abschaffung des so genannten Vorrangprinzips für einzelne Berufe ist
ein kleiner Baustein zur Öffnung des Arbeitsmarktes für ausländische
Fachkräfte, reicht aber lange nicht aus. „Wenn die Verantwortlichen in
der Politik den Fachkräftemangel ernsthaft in Angriff nehmen will, dann
darf dies nicht von unrealistischen Jahresgehältern abhängig gemacht
werden“, erklärt Scharff. Vielmehr sollte die Politik es den in
Deutschland lebenden Einwanderern endlich ermöglichen, ihre berufliche
Qualifikation und Kompetenz im hiesigen Arbeitsmarkt nutzen zu können.

„Das Gesetz zur Anerkennung von ausländischen Abschlüssen, das im März
dieses Jahres auf den Weg gebracht wurde, muss zügig umgesetzt werden,
damit wir die Kenntnisse und Fähigkeiten der Hochqualifizierten Menschen
in Deutschland als Fachkraft für Morgen optimal einsetzen können“,
betont Scharff abschließend.

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