„ Sprachrohr für die kleinen Leute und für Migranten / Innen „
Die Arbeiterwohlfahrt Stadtkreisverband Ludwigshafen e.V. ( AWO ) sieht
sich als Sprachrohr für die Kleinen und Schwachen in unserer
Gesellschaft und für die Menschen, die zu uns kommen, weil sie sich bei
uns eine neue Existenz aufbauen wollen – dabei wollen wir mit unserer
Migrationsberatung helfen, so der AWO Stadtkreisvorsitzenden Holger Scharff.
Zu Beginn der Jahreshauptversammlung sprach sich Sozialdezernent und
Bürgermeister Wolfgang van Vliet in seinem Grußwort für eine verbesserte
Teilhabe von behinderten Menschen in der Gesellschaft aus. Er machte
deutlich, dass er dies für wichtig hält, dass man damit aber kein Geld
einsparen kann, sondern dass dies Geld kosten wird. Für die Menschen ist
es aber auch wichtig sich entscheiden zu können, wie sie leben möchten.
In seinem Jahresbericht informierte der Stadtkreisvorsitzende Holger
Scharff sehr ausführlich über die Arbeit im Stadtkreisverband. Die
Beraterinnen und Berater in der Geschäftsstelle leisten eine ganz
engagierte Arbeit für die Migrantinnen und Migranten. Oft finden
Beratungen bis spät in die Abendstunden statt um den Menschen bei ihren
täglichen Fragen und Problemen zu helfen. Die Beratung der Migrantinnen
und Migranten beginnt bei ihrem eintreffen in der Stadt. So begleiten
wir die Menschen zur Ausländerbehörde, helfen beim ausfüllen der
unübersichtlichen Formularen, helfen bei ihrem Gang zum Jobcenter und
vieles mehr. In unserem bürokratischen Dschungel wären viele
ausländische Bürgerinnen und Bürger ohne unsere Hilfe verloren.
Die AWO Ludwigshafen beteiligt sich mit Caritas und Diakonie am
Modellprojekt „Integration verbindlicher machen„
Das Modellprojekt verfolgt drei Ansätze:
• in den Vereinbarungen werden konkrete Ziele, Maßnahmen und ein
Zeitplan festgelegt
• die Kommunikation und Zusammenarbeit von Behörden und Verbänden soll
verbessert werden
• die Arbeit der Modellstandorte wird wissenschaftlich begleitet und
ausgewertet
Der Modellversuch bindet derzeit viel Arbeitskraft in der Gremienarbeit,
die sich hoffentlich dann auch im Interesse der Menschen auszahlen wird.
Die AWO Ludwigshafen engagiert sich im Zusammenschluss der LIGA Verbände
innerhalb der Stadt Ludwigshafen. Innerhalb der LIGA versuchen wir die
sozialpolitischen Fragen von Ludwigshafen aufzugreifen um diese den
politisch Verantwortlichen näher zu bringen.
Die Verbände der AWO haben sich in einem Arbeitskreis „ AWO
Metropolregion Rhein Neckar „ zusammen geschlossen. Auch hier versuchen
wir gemeinsam die wichtigen sozialen Fragen in der Politik einzubringen.
Einen Schwerpunkt in der täglichen Arbeit vor Ort sind die vielen
offenen sozialen Fragen der Menschen. So fehlen auch in Ludwigshafen
genügend Wohnungen für Menschen, die sich nur kleine Mieten und
Nebenkosten leisten können. Es fehlen genügend Wohnungen für behinderte
Menschen. Wir müssen dafür sorgen, dass auch behinderte Menschen lange
Zeit in ihren Wohnungen bleiben können, dies spart auf Dauer gesehen
Geld für Heimplätze.
Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Asylunterkünfte in
Ludwigshafen müssen wir uns dafür einsetzen, dass es für solche
Unterkünfte gesetzlich vorgeschriebene Mindeststandards gibt in
Ausstattung, Größe, Lage und vor allen Dingen auch in Betreuungsfragen.
Hier ist der Bundesgesetzgeber gefordert für die Länder und Kommunen
soziale Rahmenbedingungen zu schaffen und diese auch zu finanzieren.
Scharff: „ Themen wie die Gesundheitsreform und deren Auswirkungen, das
ÖPNV Sozialticket, eine Verbesserung des Bildungs- und Teilhabepakets,
Kinderarmut, Altersarmut und vieles mehr wird uns leider auch in Zukunft
massiv beschäftigen.„
Die Diskussion über den „ Kommunalen Entschuldungsfond „ und dessen
Auswirklungen ist natürlich auch für die AWO Ludwigshafen ein Thema bei
der Jahreshauptversammlung gewesen. Informationen aus erster Hand
konnten daher die Mitglieder durch den Kämmerer und Beigeordneten Dieter
Feid erhalten. Feid informierte die AWO Mitglieder über die
Zusammenhänge des Kommunalen Entschuldungsfonds und machte deutlich,
dass wir in Ludwigshafen keine andere Möglichkeit haben, als sich daran
zu beteiligen, um wenigsten einen Teil der Zinsen zu sparen und auch
einen Teil der Schulden abtragen zu können.
Holger Scharff abschließend: „ Es gibt viele soziale Probleme in unserer
Stadt. Lasst uns daher nicht wegsehen oder weghören, sondern lasst uns
gemeinsam alles beim Namen nennen und deutlich machen, wo die Probleme
liegen. In unserer Gesellschaft haben wir kein Ausgabeproblem, sondern
wir haben ein Einnahmeproblem, weil die Verantwortlichen in der Politik
nicht den Mut haben starke Schultern mehr zu belasten als bisher.
Vermögenssteuer, Transaktionssteuer oder Erbschaftssteuer sind nur
einige der Möglichkeiten um die Einnahmen zu verbessern im Interesse der
Schwachen in unserer Gesellschaft. „
Weitere Infos zur AWO Ludwigshafen unter www.awo-lu.de