AWO und DPWV:
Minijobs brauchen strengere gesetzliche Regelungen
„Wieder einmal wird bewiesen, dass mit Minijobs auf Kosten der
Schwächsten Missbrauch getrieben wird“, kommentiert der AWO
Stadtkreisvorsitzender und DPWV Regionalssprecher Holger Scharff die
vorgestellten Ergebnisse aus drei neuen Studien der
Hans-Böckler-Stiftung zum Thema Minijobs. „Wir brauchen dringend
strengere gesetzliche Regelungen, damit die Gemeinschaft die teils
ungesetzliche Lohndrückerei nicht mehr mitfinanzieren muss“, fordert
Scharff.
Minijobber verdienen halb so viel wie regulär Beschäftigte und kommen
aus dieser Situation nur schwer wieder heraus. „Einige Unternehmen
nutzen den Umstand, dass keine Sozialabgaben fällig werden zur Senkung
der Löhne“, beklagt Scharff. Viele Beschäftigte müssten aufstockend
Leistungen nach dem SGB II beziehen, um ihr tägliches Leben bestreiten
zu können. Und einiges deutet darauf hin, dass die Unternehmen dies
bewusst einkalkulieren. „Die Wochenarbeitszeit muss auf zwölf Stunden
begrenzt werden“, fordert Scharff, nur so könne dem Missbrauch, der
sowohl zu Lasten der Beschäftigten als auch der öffentlichen Kassen
geht, begegnet werden. Außerdem sollten Minijobs an klare Kriterien wie
die Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorschriften gebunden werden. „Es
müssen Möglichkeiten geschaffen werden, um Unternehmen bei
missbräuchlichem Umgang mit Minijobs sanktionieren zu können“, fordert
der der Sprecher beider Sozialverbände.