Pflege – die Zukunftsaufgabe der Gesellschaft

*Pflege – die Zukunftsaufgabe der Gesellschaft*
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Thema „Pflege“ beschäftigt uns seit längerer Zeit schon in allen Bereichen und wird auch zukünftig bei der immer älter werdenden Gesellschaft ein sehr wichtiges Thema sein und bleiben. Schon heute müssen wir feststellen, dass die jetzt schon pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürger nur mit großer Kraftanstrengung gepflegt werden können. Immer wieder merken wir, dass wir dazu nicht genügend Fachkräfte im System haben und die vorhandenen das Arbeitspensum nur sehr schwer noch schaffen.
In der Zukunft müssen wir von einem wachsenden Bedarf ausgehen. Im Zuge des demografischen Wandels haben wir einen Zuwachs von fünf bis zehn Prozent und mehr an Pflegebedürftigen. Durch das höhere Alter der Menschen ist der Pflegebedarf für eine einzelne Person viel höher, so gelte es immer mehr Menschen mit pflegeintensiven Krankheiten wie Demenz zu versorgen. Dem gegenüber stehen immer weniger Pflegekräfte und Beitragszahler, die die Kosten zahlen.
Derzeit ist es sehr schwierig junge Leute für soziale Berufe so auch für die Pflegeberufe zu gewinnen. Schuld daran ist der sehr hohe Arbeitsdruck bei sehr hoher Verantwortung für den zu pflegenden Patienten. Für eine menschliche Pflege, die mal sehr personalintensiv ist, brauchen wir einen ordentlichen Personalschlüssel für die Anzahl von Patienten zum Fachpersonal. Es darf auch nicht so sein, dass das Fachpersonal gekürzt wird und durch mehr Hilfspersonal ersetzt wird. Wer eine gute Pflege will, der muss wissen, dass viel mehr Geld zur Finanzierung in das System gegeben werden muss.
Für die Zukunft brauchen wir für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegebereich eine gute Ausbildung und eine damit verbesserte Vergütungsstruktur. Es muss auch am Gehalt deutlich werden, dass die Menschen eine Aufgabe von Menschen für Menschen wahrnehmen und eine hohe Verantwortung für deren Gesundheit haben.
Die Notwendigkeit einen zu pflegenden Angehörigen zu haben darf aber auch nicht dazu führen, dass die Pflegekosten für den gesunden Partner so hoch sind, dass dieser am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilhaben kann. Die Pflegeversicherung muss insgesamt von einer Teilkasko- zu einer Vollkaskoversicherung umgebaut werden. Derzeit ist die Pflegeversicherung nur eine finanzielle Hilfe, aber kein kompletter Schutz für die Übernahme der Kosten.
Wir wissen heute, dass die Menschen immer älter werden, wir wissen auch, dass wir auf Grund der aktuellen politisch gewollten Rentenerwartungen im Alter immer mehr Altersarmut haben werden. Diese schlechte finanzielle Ausstattung der kommenden Rentner wird sich auch auf die Finanzierung der Pflege in den kommenden Jahren bei den Sozialkosten der Kommunen niederschlagen. Es wird immer mehr Rentner / Innen geben, welche die Kosten für die Pflege durch die Kommunen bezahlt bekommen müssen, weil sie selbst dazu nicht in der Lage sind.
Berufe in der Pflege sind Berufe die man mit innerer Überzeugung und persönlichem Engagement ausüben muss. Dies sind keine Berufe in die man mit Druck vom Jobcenter auf eine Umschulung einfach so erlernen kann. Man kann und darf Pflege auch nicht einfach auf ehrenamtliche Helferinnen und Helfer übertragen, sondern man muss Leute die wollen, gut ausbilden und dann auch gute Arbeit entsprechend gut bezahlen.
Das Thema „Pflege“ darf man nicht mehr auf die lange Bank schieben. Es muss auf allen politischen Ebenen mit Nachdruck angegangen werden und zwar mit der Lösung des Problems Fachkräftemangel, bessere Entlohnung und der Finanzierbarkeit der Pflege durch eine Versicherung, die die Gesamtkosten der Pflege für den einzeln zu pflegenden Menschen abdeckt.
Die SPD-Stadtratsfraktion wird sich dafür einsetzen, die Pflege solidarisch und nachhaltig zu gestalten. Es muss unser aller das Ziel sein, auch pflegebedürftigen Menschen ein leben in Würde zu ermöglichen.
Ihr
Holger Scharff
Sozialpolitischer Sprecher und Geschäftsführer
der SPD Stadtratsfraktion
SPD-Stadtratsfraktion Ludwigshafen am Rhein
Maxstraße 65
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Telefon: 0621 – 62 36 36
Telefax:0621 – 62 36 35
E-Mail: stadtrat@spd-fraktion-ludwigshafen.de
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